Warum sollte ich beten?

Man kann schlicht und ergreifend sagen: Weil es dir guttut. Die eigenen Gedanken zu ordnen, sich dabei selbst nicht zu überschätzen und Sorgen und Frust irgendwo abladen zu können, tut gut. Und das Gebet bringt dich näher zu Gott.

Es ist schön zu wissen, dass es jemandem gibt, der zuhört. Der nicht verurteilt, der nicht dazwischen quatscht, keine fiesen Zwischenfragen stellt oder gar nur von sich redet. Es ist ein Fallenlassen, ein Loslassen, ein Zulassen.

„Beten ist Atemholen für die Seele.“ So hat der Theologe und Priester John Henry Newman es einst formuliert. Ein kurzer Moment des Innehaltens. Ein Weg, um still zu werden und zur Ruhe zu kommen. Es ist Besinnung und Ausrichtung. Ausruhen und Kraftschöpfen. Es ist die Möglichkeit, Fragen, Klagen und Sorgen abzugeben und Liebe, Friede oder Freude anzunehmen.

Darüber hinaus ermutigt die Bibel an vielen Stellen zum persönlichen Gebet, wie in 1. Thessalonicher 5,17 oder in Philipper 4,6-7 – um nur zwei Stellen zu nennen. Jesus selbst, so liest man es in der Bibel (zum Beispiel in Lukas 5,16 oder Markus 1,35), hat viel gebetet, also mit seinem Vater im Himmel gesprochen. Er hat sich dafür sogar immer wieder extra Auszeiten genommen und sich an ruhige Orte zurückgezogen, um ungestört Gemeinschaft mit Gott haben zu können.

 

Gebet ist Beziehung

Adressat der Gebete von Christen ist der dreieinige Gott: Gott-Vater, Gott-Sohn, Gott-Heiliger Geist. Alle können explizit hervorgehoben oder in ihrer Gesamtheit angesprochen werden. Manchen Menschen hilft es, sich vorzustellen, sie sprechen mit Gott, dem (liebenden, gerechten, barmherzigen, gnädigen, …) Vater, mit Gott als dem Schöpfer, dem Allmächtigen, dem Herrscher. Die einen suchen im Gebet eher die Nähe zu Gott, dem Freund, dem Helfer in der Not, dem geduldigen Lehrer, dem Arzt. Andere wiederum sehnen sich nach Gott als dem Tröster, denken im Gebet an die weiblichen Eigenschaften, die Gott innewohnen. Und wieder andere sprechen explizit den Heiligen Geist an, bitten um dessen Kraft und Wirkmächtigkeit. Das kann natürlich von Gebet zu Gebet variieren, je nachdem, was dir auf dem Herzen liegt und was du vor Gott bringen möchtest.

Näher zu Gott

Jedes Gespräch, dass du mit Gott führst, bringt dich näher zu dir selbst und zu Gott. Indem du sagst, was dich bewegt, was dir auf der Seele brennt, fokussierst du dich, sortierst dich, reflektierst dein Verhalten, deine Handlungen, deine Sichtweisen. Du kannst Fehler erkennen und eingestehen und um Vergebung bitten – was dir Erleichterung verschafft und guttut.

Zum anderen führt dich das Gebet auch in eine Beziehung zu Gott. Gemeinschaft zu haben, Gemeinschaft mit dem zu haben, der dich geschaffen und in die Gemeinschaft mit sich berufen hat, ist das, was deine Seele sucht. Und natürlich erhört Gott auch Gebete (auch wenn er kein Wunschautomat ist). Er lässt Wunder geschehen, erfüllt Bitten, gibt Kraft, stiftet Frieden, schenkt Heilung.

Dr. Ulrich Wendel ist Theologe, Pastor und Redaktionsleiter des Gebetsmagazins sela. sowie der Zeitschrift Faszination Bibel.

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